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Gewinnspiel Magazin 06/21 Reisen Reisen 06/19 Tipps & Adressen

Sonnengeflüster Namibia

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Die Buchautorin Sonja Piontek und die Fotografin Carolyn Strover entdecken in ihrem Land Rover Discovery alte Kulturen und faszinierende Tierwelten Namibias. 

«Ich bin dann mal weg.» Der Titel des Bestsellers von Hape Kerkeling scheint ansteckend. Im positiven Sinn. Sein Buch hat Feuer entfacht. Motiviert. Inspiriert. Auch die Autorin Sonja Piontek und die Fotografin Carolyn Strover haben eine fast unmöglich scheinende Reise realisiert. Mitten in der Corona-Epidemie packten die zwei Frauen in Deutschland ihre Koffer. An Bord einer der wenigen Lufthansa-Maschinen landen sie in der Hauptstadt Namibias, Windhoek. Der erste Schritt: die Abholung ihres Land Rover Discovery, der die beiden Frauen sicher und in Style in die Weite Namibias bringen wird. Die einzige Möglichkeit, ihre Reisepläne in die unbekannten Weiten Namibias zu realisieren. Ausgerüstet mit viel Selbstvertrauen, Mut und Abenteuerlust. Auch mit der optimalen technischen Ausrüstung ihres Discovery: 2 Ersatzräder, 2 leuchtend gelbe 20-l-Dieselkanister, Sandbleche und Spaten. Dazu einen Kompressor, ein Reifenreparatur-Set und ein Kühlschrank. Denn ohne einen gut gekühlten Sundowner am Ende eines aufregenden Tages wäre die Reise nicht ganz so schön. Auf der Horse-Safari Lodge Okapuka in der Nähe Windhoeks trafen sie eine alte Freundin. Beim ersten Sundowner auf der Terrasse der Lodge verblasste der Alltag des Corona-Deutschlands. Ihrer Herzen machten eine Punktlandung! Zu Hause in Afrika. Die Okapuka Ranch liegt am Fuss der Otjihavera-Berge. Auf ihrem über 100 Quadratkilometer Farmland leben Hunderte von Giraffen, Nashörner, Geparden, Antilopen und Zebras. In den Wasserlöchern sogar Krokodile. Die Okapuka Lodge und die dazugehörigen Okapuka Horse Safaris sind ein guter Ort, um in Namibia anzukommen. Um seine Gedanken neu zu ordnen, bevor das Abenteuer Namibia beginnt. 

Tiersafari | Unvergessliche Augenblicke erlebt man nicht zu Hause auf dem Sofa. Dazu muss man hinaus in die Welt. Haben Sie schon einmal einen Ausritt bei Sonnenaufgang in Afrika erlebt? Es ist die beste Zeit des Tages, um scheue Wildtiere zu sehen, die im Schutz des Zwielichts zu den Wasserlöchern ziehen. Um sich ihre Wasserrationen für einen langen heissen Tag zu sichern. Hoch im Sattel und mit respektvollem Abstand zu den Wildtieren sind Sonja und Ingeborg sicher. Es ist ein besonderes Gefühl, einem gigantischen Nashorn, einer wimpernklimpernden Giraffe oder einer grossen Herde Gnus so nahe zu sein. Die Fotografin Carolyn verzichtet auf den Ausritt, um vom Discovery aus unglaublich
schöne Tierfotos zu schiessen. Nach zwei erholsamen Tagen      auf der Lodge brechen die zwei Frauen frühmorgens in Richtung Norden auf. Nach 50 Kilometern holpriger Fahrt erreichen sie zuerst die kleine Stadt Okahandja, um sich mit Proviant einzudecken. 

Hoba-Meteorit | Das nächste überaus faszinierende Ziel ist der Hoba-Meteorit. Er ist der grösste Meteorit, der je auf der Erde einschlug. Ein imposanter Eisengigant, dessen Alter auf 190 bis 410 Millionen Jahre geschätzt wird. Unvorstellbar, die Zeitfenster, und doch so real das Objekt. 

Fiume Bush Camp | Für die nächste Nacht machen die zwei Frauen ein Stopover in dem sehr einfachen Fiume Bush Camp des deutschsprachigen Eigentümers Jörn und seiner polnischen Frau Olivia. Auch hier forderte das Coronavirus seinen Tribut. Die Gäste blieben aus. Jörn hat nicht aufgegeben und auf Brennholzwirtschaft umgesattelt. Aufgewachsen auf dieser Farm, sprach er bereits mit 5 Jahren die Klicksprache des San. 

Das Volk der San | Die San sind einer der ältesten Volksstämme Namibias. Ein Besuch bei ihnen ist das nächste Highlight.
Für lange Zeit trugen die San die Bezeichnung Buschmänner. Ihre ursprüngliche Lebensweise als Jäger und Sammler wird in dem grossartigen Film «Die Götter müssen verrückt sein» dargestellt. Um den Spirit der San zu erfassen, lädt der Medizinmann, Niani, die zwei Besucherinnen zu einem dreistündigen Bushwalk ein. Sonja und Carolyn lernen viel über das alltägliche Überleben der San. Weitab von der für uns so wichtigen Zivilisation. Die Sprache der San ist voller Klicklaute, die mit viel Gestik und Mimik untermalt werden. Die Zufriedenheit und das sichtbare Glück dieses Volkes ist trotz ihrer Armut und der Abgeschiedenheit ihres Lebensraumes beeindruckend. Am glücklichsten sind sie, wenn die Männer zum Jagen und die Frauen zum Sammeln in den Busch gehen können. 

Am Ende des Horizonts | Der knapp 23 000 Quadratkilometer grosse Wildpark gehört zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten Namibias. Für die Erkundung dieses Safariparadieses haben Sonja und Carolyn einige Zeit reserviert. Bei der holprigen Fahrt über Pistenstrassen hilft die perfekte Offroadtechnik des
Discovery. An den zahlreichen Wasserlöchern wie zum Beispiel dem Chudob Waterhole begegnen sie einer Herde von 24 Giraffen und einer Herde Zebra. Die leuchtenden Sonnenuntergänge der unendlichen Weite des Etosha-Nationalparks sind eines der unvergesslichsten Erlebnisse dieser Reise. Diese Augenblicke haben eine tiefe Magie und sind gewaltige Quellen für Inspirationen. Auf der Reise durch Etosha erleben die Frauen stille Momente, Augenblicke des gegenseitigen Respekts der Tierwelt. Auch angespannte Begegnungen. Tödliche Kämpfe. Berührende, familiäre Szenen von Tierkindern. Ein schlafender Löwen im Foodkoma. Löwen, Giraffen, Nashörner, unterschiedlichste Antilopenarten, Steinböcke, Damara-Dikdiks, Impalas, Oryx, Kudus, Hartebeests, Elands, Streifengnus, Zebraherden und die riesengrossen Sekretärvögel.
Die unglaubliche Tiervielfalt des Etosha-Parks raubt den zwei Frauen den Atem.    

Im Bann der Himba | Bevor Sonja und Carolyn zu den Himba aufbrechen, müssen Gastgeschenke besorgt werden. In einem lokalen Supermarkt erstehen sie 400 kg Maismehl, 50 kg Zucker, 20 Liter Öl, 2 kg Butter und 20 Laib Brot. Diese Lebensmittel sind für die Himba kostbarste Schätze. 60 Kilometer ausserhalb der kleinen Stadt Opuwo lotst sie der lokale Guide, Rimunikawi, in dem schwer beladenen Land Rover mitten durch den Bush. Das Himba-Dorf Okamune besteht aus einem kleinen Kral mit Strohhütten, in denen ca. 20 Erwachsene und Kinder wohnen. Die Himba leben in Grossfamilien. Hier ist die Zeit irgendwann – viel, viel früher einmal stehen geblieben. Die Himba-Frauen sind für ihre rotgefärbte Haut und für ihre faszinierenden Frisuren berühmt. Die Farbe für die Körperpflege heisst Otjize und wird aus Ockersteinen und Fett gewonnen. Als Parfüm dienen geräucherte Pflanzen und Wurzeln, deren ölige Paste auf die opulenten Schmuckstücke gestrichen wird. Die Mädchen erkennt man an zwei Zöpfen, die ins Gesicht geflochten werden. Die Frauen an ihren ocker gefärbten Haaren. In Himba-Dörfern gibt es weder Mein noch Dein. Es wird gerne und grosszügig geteilt und ebenso gerne gelacht. Unser gemeinsames Mittagessen mit einfachem Maisbrei ist ein zutiefst berührendes Erlebnis. Ein Augenblick von Verbundenheit und Glück erfasst die Seelen der Besucherinnen. Auf der Rückfahrt findet Rimunikawi die richtigen Worte, um das Lebenskonzept der Himba zu beschreiben: stressfrei, zufrieden, entspannt, glücklich, familiär, friedlich und vor allen Dingen würdevoll.

Abschied | 6285 Kilometer faszinierende Offroad-Fahrt durch Namibia haben den zwei Frauen unbekannte Facetten des Landes gezeigt. Die Zeit hat tiefe Eindrücke hinterlassen. Neue Horizonte geschaffen. Vieles ist klarer geworden. Auch deutlicher. Das Land hat den zwei Freundinnen nach der Corona-Zeit neue Wege gezeigt. Vor Sonja und Carolyn liegt jetzt nicht nur der Abschied von Namibia. Auch die Vorfreude auf das nächste Wiedersehen. 

«Namibia ist ein Freund, den man nie vergisst und immer wieder sehen möchte.»

Weitere Tipps finden Sie in unserem Magazin 06/21, jetzt am Kiosk erhältlich oder Online bestellen.

Buchtipp
Das Buch «Sonnengeflüster» von Sonja Piontek und Carolyn Strover erhalten Sie bei der Buchung eines 1-Jahres-Abos von La Tavola als Geschenk, siehe Seite 10 oder Beilage-Talon. 

Erhältlich auch im Buchhandel:
Verlag: NATIONAL GEOGRAPHIC
Seitenzahl: 224 Seiten mit eindrücklichen Fotografien
von Carolyn Strover. Preis Fr. 34.90 | ISBN: 978-3-86690-775-1

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