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Magazin 01/19 Reisen Tipps & Adressen

SKIARENA ANDERMATT-SEDRUN

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Fotografie: Christine Zenz
Text: Marion Michels

Besiedelt wurde die Gegend im späten 8. Jahrhundert ausgehend vom Benediktinerkloster Disentis. Walser wanderten im 12. Jahrhundert in das Tal und brachten die deutsche Sprache, ein eigenes Rechtswesen und das Wissen um die raffinierte Technik mit. Der wirtschaftliche Aufschwung begann um 1200 dank der Brücke über die wilde Schöllenen­schlucht. Entscheidend für dieses Projekt war das Wissen der Urschner um den Bau der Wasserkanäle entlang der Felsen. In Felsen geschlagene Nischen und kleine Mäuerchen dienten als Auflager für den hölzernen Laufsteg am Kilchberg. Die Bezwingung der Schöllenenschlucht hatte bahnbrechende Folgen für Handel und Verkehr. Durch ihn wurde der süddeutsche Raum durch die Gotthardroute mit der Lombardei verbunden und das Dorf Andermatt zu einem florierenden Handelszentrum, in dem sich die Kulturen mischten und ihre Eigenheit in vielen Facetten hinterliessen. Blättert man in den schön gestalteten Geschichtsbüchern Andermatts, merkt man bereits auf der ersten Seite, dass man in ein Märchen stolpert, in dem ein fast vergessenes Paradies, viele Traditionen, wenig Geld und noch weniger Innovation über viele Jahrzehnte eine Rolle spielten. Gut ging es den Menschen seit 1872, als Sebastian Christen das luxuriöse Hotel Bellevue eröffnete und die Engländer Andermatt für den Wintersport entdeckten. Das endgültige finanzielle Aus kam für Andermatt durch den Abzug des Schweizer Militärs. Niemand glaubte mehr an eine gute Zukunft, bis der Ägypter Samih Sawiris eine Vision hatte und Andermatt seine Hilfe anbot. Es begannen harte, aber erfolgreiche Verhandlungen, die die Zukunft der Region sicherten. Sawiris wollte 6 Hotels bauen, 42 Apartmenthäuser, 20 bis 30 Villen, ein Hallenbad, einen 18-Loch Golfplatz. An den Investitionen des Skigebietes von rund 130 Millionen Schweizerfranken beteiligten sich später der Bund und der Kanton. Mit der Eröffnung vom The Chedi Andermatt zählt Andermatt wieder zu den angesagten Destinationen des Schweizer Wintersports. Wanderungen im Schnee haben ihren eigenen Reiz. 25 Kilometer in den Regionen Andermatt und über 20 Kilometer in der Region Sedrun sind als Winterwander­wege ausgeschildert und präpariert. Grossartige wilde Bergeinsamkeit auf mehrtägigen Skitouren bietet die Urner Haute Route von Realp nach Engelberg. Die SkiArena Andermatt-Sedrun brilliert mit 120 Kilometern präparierter und abwechslungsreicher Piste. Mit 5 Gondelbahnen, 10 Sesselbahnen, 3 Skiliften und letztendlich mit 3 Schlittel­wegen mit einer Gesamtlänge von 16 Kilometern und 28 Kilometern präparierten Langlaufpisten im Urserntal und 12 Kilometern in Sedrun. 12 Bergrestaurants und 5 Après-­Ski Bars sorgen an den Pisten für Winterkulinarik. Das Kinderparadies von Andermatt-Nätschen, Sedrun-Valtgeva und Realp ist eine ganz besondere Attraktion. In dieser Wintersaison ist die ganze Piste zwischen Andermatt, Sedrun und Disentis in beiden Richtungen erschlossen. Der Winter-­Spass kann beginnen!

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