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GRATIN VON POCHIERTEN WACHTELEIERN

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Fotografie: Dave Brüllmann
Styling & Produktion: Marion Michels

Ich habe einen neuen Freezy kennengelernt. Den von Peter. Mir sind einige Peter in meinem Leben begegnet. Der Eine trug am liebsten Schwarz, der Andere fuhr schnelle Schlitten und der Nächste war ein kampferprobter Goalie. Der mit dem Super-Mega-Freezy ist ein Geniesser, wie er im Bilderbuch steht. Ein echter Gentleman dazu! Ein König mit einem eigenen Reich, das Küche heisst und ein Schlaraffenland ist. Die Technik ist selbstverständlich ausgeklügelt und es gibt exakt geführte Tabellen für Garzeiten, Temperaturen und Druckstufen. Jeder Designer-Topf hat seinen Platz und jeder Kochlöffel auch … und der Korkenzieher und der Schneebesen und der Küchenfreund, selbstverständlich in allen Grössen vorhanden, haben ihre klar definierten Plätze. Peter hütet seine kulinarischen Schätze und seinen gut bestückten Weinkeller mit unglaublicher Sorgfalt, weil er sein Leben nicht nur mit Geldverdienen verbracht hat, sondern immer auch auf Spurensuche war. Essbaren Schätzen galten seine Beutezüge durch Frankreich. Sein Salz gibt es nur an einem geheimen Ort in Frankreich und nur in ganz begrenzten Mengen und selbstverständlich nur für Menschen, die seine Qualität schätzen. Er gibt mir was ab hat er gesagt! Aber das alles ist gar nichts gegen seinen Freezy. Öffnet man die Tür, ist man mit einer Laborwelt konfrontiert. Lauter weisse Designer-Boxen, selbstverständlich luftdicht verschliessbar und selbstverständlich in allen Grössen. In ihnen verpackt akribisch geordnet und überlegt den Kühlzonen des Freezys angepasst, allerfeinste Delikatessen, die Peter hier und dort gesammelt und gehortet hat. Für Peter ist sein Freezy das Herz seines Lebens. Das verbindet uns beide. Sein richtiges Herz müssen die Ärzte gerade flicken. Vielleicht weil es sich über all die Jahre zu sehr über die Köstlichkeiten, die ihm begegnet sind, gefreut hat. Ich zittere dem Augenblick entgegen, wo es wieder gesund ist, dieses Geniesser-Herz. Irgendwann dann passiert es, dass Peter meinen Freezy öffnet, und ich hoffe, es wird ihn nicht der Schlag treffen. Ordnung ist halt individuell interpretierbar.

Es duftet nach Frühling und der Leichtigkeit des Seins. Jetzt ein Glas prickelnden Champagner!

1 Im Freezy gibt es noch eine Schachtel Wachteleier, herrlich duftenden Estragon, Butter und Rahm.

2 Hmmm … Den Backofen auf Grillstufe vorheizen und eine Gratinform ausbuttern.

3 Butter und Rahm mit Fleur de Sel, Piment d’Espelette und wenig Zitronensaft zu einer dickflüssigen Sauce köcheln. Einen Esslöffel Parmesan unterrühren.

4 Die Sauce in die Gratinform giessen. Die Wachteleier mithilfe eines spitzen Messers vorsichtig aufritzen und nebeneinander in die Sauce gleiten lassen.

5 Im Backofen goldbraun backen. Dazu schmeckt Baguette und ein eisgekühlter Rosé!

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